Wozu Smart City Analytics? Projektbeschreibung
Unsere Innenstädte und der stationäre Einzelhandel sind aufgrund der aktuellen Veränderungen (Energiewende, Mobilitätswände, Kaufzurückhaltung) besonders gefährdet, ihre ökonomische Versorgungsfunktion zu verlieren. Die „Deutschlandstudie Innenstadt“ (CIMA Beratung + Management GmbH, 2022) identifiziert vor allem kleinere Städte im ländlichen Raum als bedroht, da hier mit einem steigenden Besucherverlust gerechnet werden muss. Nicht erst im Zuge der Pandemie und der aktuellen Herausforderungen steigt die Unsicherheit der Stakeholder in den Städten.
Damit Strategien zur Stärkung der Innenstadt greifen können, müssen wir wissen, wie sich die Kunden verhalten und welche Bedürfnisse sie haben. Dafür werden in großen Umfang aussagekräftige Daten benötigt. Ohne belastbare Datengrundlage kann das hochdynamische Konsumentenverhalten nicht genutzt werden.
Gebraucht werden Daten, wie sie aktuell jeder Online-Shop vorweisen kann: Besucherfrequenzen, Aufenthaltsdauer, Kopplungen, Heatmaps und Kundenlaufwege. Mit diesen Daten erschließen sich neue Möglichkeiten einer widerstandsfähigeren Stadtentwicklung, sie bilden die Grundlage für Entscheidungen und Motivation zur Beteiligung am Prozess zur Transformation der Innenstadt und zur frühzeitigen Intervention bei drohendem TradingDown und Leerstand.
Wer ist dabei? Projektbeteiligte
Im Rahmen eines Modellprojektes können datenbasiert Kopplungseffekte, Frequenz steigernde oder mindernde Maßnahmen identifiziert und damit die Beeinflussung des Kundenverhaltens durch gezielte Aktivitäten im innerstädtischen Raum analysiert werden. Das ist für ganz Bayern von hohem Interesse, weshalb sich das bayerische Wirtschaftsministerium (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Referat 34) zu einer Förderung entschlossen hat.
Wichtiger Part dieses Pilotprojekts ist der bayernweite Know-How Transfer, damit das erworbene Wissen schnell in andere Kommunen und Unternehmen vermittelt werden kann, die es ebenfalls nutzen können. Das Förderprojekt liefert damit für ganz Bayern wichtige Hinweise zur künftigen Entwicklung der Innenstädte als Wirtschaftsstandort. Daher sind auch die Rid Stiftung und der bayerische Einzelhandelsverband (Handelsverband Bayern HBE) Fördermitglieder.
Standort des Projektes ist Waldkirchen, eine 11.200 Einwohner-Stadt im Bayerischen Wald. Die Innenstadt Waldkirchen ist vor allem durch mittelständischen Handel und darüber hinaus durch ein sehr starkes, überregional bekanntes Modehaus geprägt. Dadurch sind die Besuchsanlässe der verschiedenen Besuchergruppen sehr unterschiedlich geprägt. Aus diesem Grund hat sich Waldkirchen besonders angeboten, die relevanten Fragestellungen zu analysieren.
Daher sind auch die Stadt Waldkirchen und der größte Einzelhandelsbetrieb vor Ort, das Modehaus Garhammer mit an Bord.
Wie funktioniert das? Hintergrund
Smart City Analytics ist ein innovatives Verfahren, um Frequenzen, Verweildauer und Art der Nutzung der Innenstadtbesucher zu erfassen. Nur wenn Nutzungen, Wegebeziehungen, Aufenthaltsdauer bekannt sind, kann zielgerichtet gesteuert werden. Es ist zu erwarten, dass die Innenstädte und Ortszentren in den nächsten Jahren einem starken Wandel unterliegen werden, der sich bereits abzeichnet und durch die Corona-Pandemie beschleunigt wurde. Es gilt, diesen Wandel aktiv zu gestalten und so Chancen zu nutzen.
Smart Analytics liefert wertvolle, objektive und nachvollziehbare Datengrundlagen, um diese Diskussion zu versachlichen und überhaupt erst anzuregen. Die Ergebnisse liefern bisher unbekannte Fakten, die hoch attraktiv sind und in die Öffentlichkeit getragen werden. Es ist mit einer deutlich höheren Beteiligung an Veranstaltungen zur Entwicklung von Maßnahmen zur Gestaltung des Transformationsprozesses und mit wesentlich stärkerem interdisziplinärem Denken zu rechnen, wenn sich die Effekte valide messen lassen.
Für die Erhebung der Datengrundlage kommt die innovative Technologie „Smart Analytics“ der Firma Ariadne Maps GmbH zum Einsatz. Die Ariadne Maps GmbH ist aufgrund einer patentierten Technik in der Lage, eine sehr genaue und flächendeckende Frequenzmessung von Smart-Devices (Smartphone, Smartwatches etc.) bereitzustellen. In der EU gibt es keine andere Technik, die Smart-Devices mit dieser Genauigkeit und vor allem datenschutzkonform tracken können.
Gängige Methoden, wie z.B. Lasermessung, Kameras, Beacons etc. sind im Gegensatz zur Ariadne-Technologie entweder nicht DSGVO-konform, können nicht flächendeckend messen, erreichen nicht die hohe Genauigkeit oder Nutzer von Smart-Devices müssen bestimmte Apps nutzen oder sich ins örtliche WLAN einloggen. Dies alles ist bei der Ariadne-Technologie nicht notwendig, weshalb sie ideal für den Einsatz im öffentlichen Raum ist.